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PDF LINKIARU-Region-1-Fieldday 2022-06
Fast 25 Jahre lang war eine Wiese am Fuchsbichl bei Erling die Fieldday-Heimat des OV C13 mit der Klubstation DL0MW/p. Fans des bayerischen Voralpenlands konnten uns beneiden: Bei schönem Wetter und zurückgeschlagener Zeltwand blickte der Operator rechts auf den „Heiligen Berg” mit der Klosterkirche von Andechs und links auf das Wettersteingebirge mit der Zugspitze. Groß war deshalb der Schock kurz vor dem Fieldday 2022: Vom lokalen Landwirt erhielten wir die Information, dass die Wiese nicht mehr für den Fieldday zur Verfügung steht, da sie nunmehr als Weide für Kühe dient. C-Kuh statt CQ.
Sofort startete die Suche nach einem Ersatz-QTH für DL0MW/p. Die Fieldday-Ausschreibung sieht vor, dass der Standort der Station mindestens 100 m vom nächsten bewohnten Gebäude und Netzanschluß entfernt sein muss. Darüber hinaus sind Plätze in Tallage sowie mit nah vorbeiführenden Hochspannungsleitungen grundsätzlich ungeeignet. Natürlich muss die Nutzung der Fläche vom Eigentümer erlaubt sein, und idealerweise mäht der Landwirt das „Spielfeld” auch noch kurz vor dem Fieldday. Sven (DG1SVE) und YL Nancy gingen auf Besichtigungstour. Am Ende blieb eine Wiese bei Volkenschwand in der Hallertau übrig, die alle Bedingungen bestens erfüllte.
Und so machte sich das C13-Team am Pfingstsamstag auf den Weg. Der Aufbau der Station startete gegen 12:00 Uhr mittags. Gut drei Stunden später standen die beiden 12 m hohen Fiberglas-Schiebemasten mit der Dipolantenne und dem Antennentuner, der Stromgenerator sowie das OV-Zelt mit Tischen, Stühlen, Beleuchtung, Transceiver und Computer, so dass DL0MW/p bereit war für den CW-Contest, der um 17:00 Uhr begann.
Thomas (DB5FT) und Georg (DL5NO) übernahmen das Operating im 24-stündigen Contestbetrieb. Im Vergleich zum letzten CW-Fieldday 2019 - also vor Corona - lief heuer der QSO-Betrieb auf dem 160 m-Band und auch auf 80 m recht zäh, während es auf den höheren Bändern etwas besser klappte. Die Auswirkungen der höheren Sonnenaktivität waren somit klar festzustellen. Ein Problem mit dem PC-Logging kostete anfangs etwas Zeit, und auf 40 m und 20 m gab es zeitweise Störungen, die wie Powerline klangen - obwohl der nächste Ort mit Häusern einige hundert Meter entfernt lag. Möglicherweise betreibt einer der lokalen Landwirte sein privates Netz zwischen Haus und Kuhstall. Am Ende standen bei DL0MW/p 728 Verbindungen im Log.
Der stressigste Teil des Fielddays kam zum Schluß: Die Metereologen hatten für den Sonntagnachmittag den Durchzug einer Gewitterfront mit Starkregen und Sturmböen vorhergesagt. Auf dem Wetterradar war zu erkennen, dass sich die Front unserem QTH von Westen her näherte, so dass wir 1/4 Stunde vor Ende des Contests bereits mit dem Abbau des Zeltes begannen. Thomas (DB5FT) fuhr schließlich die letzten QSOs unter freiem Himmel. Das Zelt konnte so noch in trockenem Zustand verpackt werden. Beim Abbau der Antennenmasten kam der Regen. Erfreulicherweise hatten wir beim Fieldday noch nie so viele Helfer wie in diesem Jahr, so dass der Abbau in parallelem Modus ablief. Die Wiese war 30 Minuten nach Ende des Contests in Rekordzeit leer geräumt und das gesamte Equipment in den Autos verstaut. Das angekündigte Unwetter zog schließlich durch, ohne uns noch viel anzuhaben. Fazit: Trotz Stress ganz zum Schluss hat der Fieldday wieder Spaß gemacht.
Der OV C13 dankt Landwirt Georg für die Möglichkeit, den Fieldday auf seiner (zuvor gemähten) Wiese abzuhalten.